Stufe 2: Auch das darf sein.
Erinnere dich nun an die letzte Situation, in der du dich von deinen Gefühlen überfordert und deiner Wut, deiner Angst oder deiner Traurigkeit ausgeliefert gefühlt hast.
Es ist nicht einfach, diesem großen Druck nachzugeben. Wisse, dass dein Geist dich keinem Gefühl aussetzen würde, mit dem du nicht umgehen kannst. Deine Gefühle haben einen Sinn und sie dürfen sein.
Lege deine Hand auf die Stelle an deinem Körper, an der du dieses Gefühl spüren kannst. Wie fühlt es sich an?
Was fühlst du in deinem Körper? Mit welchem Wort würdest du das Gefühl beschreiben, das du verspürst?
Du wirst, wenn du der Wut, der Angst oder der Traurigkeit nachgehst und in sie hineinspürst, ein Gefühl des Widerstands empfinden. Vielleicht den Impuls, dein Handy in die Hand zu nehmen, aufzustehen, irgendeine Aufgabe zu erledigen oder einem körperlichen Bedürfnis nachzugehen. Wenn du an diesen Punkt kommst, benenne (laut), was du denkst und fühlst und antworte dir selbst: „Auch das darf sein“, ohne dem Impuls nachzugeben.
Es ist der Punkt, an dem sich dir deine Gefühle so präsentieren wie sie wirklich sind und an dem du die Erfahrung machen darfst, dass sie gar nicht so überwältigend oder unerträglich sind wie du dachtest.
Es ist der Moment, an dem du den darunter liegenden Schmerz erkennen kannst – und wer weiß. Manches heilt schon durch diese Form der Aufmerksamkeit.